Gartentagebuch

2024

Beobachten und wachsen lassen

Da im vergangenen Jahr wesentlich mehr Regen gefallen ist als in den Dürrejahren 2020, 2021 und 2022 waren die Herausforderungen für den Garten weitaus geringer und es lässt sich noch nicht beurteilen wie das Präriebeet längere trockene Phasen übersteht. Aus diesem Grund habe ich für dieses Jahr das Motto "beobachten und wachsen lassen" gewählt.

Nach dem ersten Wintereinbruch der Saison 2023/24 im November haben wir Mitte Januar das zweite Mal Schnee und Frost. Im November war der Schnee sehr nass, aber im Januar haben wir zumindest für ein paar Tage wunderbaren Pulverschnee.

  • Blick in den verschneiten Spielwald
  • Hakonechloa
  • seltener Besuch: 8 Schwanzmeisen
 

Der Januar verabschiedet sich mit moderatem Wetter mit Temperaturen weit über Null Grad, was am 3. Februar zur ersten Schneeglöckchenblüte und zu den ersten blühenden Krokussen geführt hat. Allerdings erst nachdem der Großteil der durch die Witterung zusammengeklebten Massen von Blättern auf den Beeten reduziert waren. Diese Mengen sind selbst für unsere Waldrandlage ungewöhnlich gewesen und die dichte Masse wurde durch den frühen nassen Schnee, der die Blätter quasi verklebt hat, erzeugt.

  • 3. Februar
  • Ein Admiral, der sich am Nektar labt. Der Schmetterling muss in der Nähe überwintert haben, denn er war bei den ersten Sonnenstrahlen da.

Anfang März blühen die Osterglocken, Veilchen und Trachystemon orientalis, deren Blüten vor allen Dingen Hummeln anlocken.

  • Galanthus Polar Bear, ein sehr spät blühendes Schneeglöckchen.
  • Am 10.3 blüht Prunus cerasifera Nigra
 

Das für die Jahreszeit zu warme Wetter hat sich im ganzen März und auch im April fortgesetzt, obwohl in Wellen immer wieder kühlere Phasen eingestreut waren aber glücklicherweise kein Frost. So ist dank des feuchten Bodens und der Temperatur die Vegetation explodiert, am 14.4 ist Vollfrühling, die Kastanie blüht. Mit Schnecken habe ich bisher glücklicherweise kein Problem, ich hatte allerdings flächendeckend in ein paar trockenen Tagen im März Ferramol ausgestreut. Hoffentlich bleibt es so und diese Plage bleibt mir erspart. Auch habe ich zur Unterstützung EM produziert, besonders die Rosen und nicht so üppig wachsende Stauden habe ich damit gegossen.

  • Epimedium x versicolor sulphureum
  • Die Clematis viticella bristol ruby ist in die Rose Madame Carriere hineingewachsen und blüht - ungeschnitten- schon im März mit hunderten von Blüten.
  • Die Helleborus gedeihen ebenfalls unter der Rose sehr gut und bilden mit den blühenden Bergenien ein schönes Bild.
  • Dieses Jahr hatten die Eichelhäher die Futterstelle entdeckt.

Die Freude über Frühlings- fast schon Sommertemperaturen war verfrüht. Ab Mitte April drehte die Anströmung zuerst auf Nordwest, dann auf Nord und bescherte uns ständig fallende Temperaturen, am 21. fiel bei 2 Grad Schnee.

  • Blick von der Terrasse. Die Apfelbäume blühen ...
  • Die blühenden Strauchpäonien und der Goldregen

Der Schnee war nicht das Schlimmste, der Frost in den folgenden Nächten hat dem Garten ziemlich zugesetzt. Machen wir eine Bilanz:

 

  • Wisteria, kurz vor dem Aufblühen, Totalverlust
  • Hemiboea
  • Impatiens omeiana
  • Leucosceptrum japonicum 
  • Herbstanemonen, teilweise die Spitzen abhängig vom Standort
  • Hydrangea macrophylla, die Spitzen
  • Punicum granatum, die Triebe, die dicht am Haus standen, leben noch
  • Dicentra spectabilis 
  • Cyrtomium macrophyllum var. tukusicola - die neuen Triebe sind schwarz
  • Hedera helix, selbst einige Efeutriebe sind schwarz
Die Blüten der Paeonia suffruticosa, um die ich mich immer so gesorgt hatte, habe ich in diesem Jahr nicht abgedeckt und siehe da, ihnen ist nichts passiert, obwohl sie im Aufblühen waren! Es mag noch andere Verluste, geben, die mir noch nicht aufgefallen sind und die Schäden an den voll aufgeblühten Apfelbäumen kann ich noch nicht abschätzen. Man wird sehen.

Bei der nächsten "Frostandrohung" werde ich die Konsequenzen aus dieser Liste ziehen und diejenigen, wo ich es ermöglichen kann, versuchen zuzudecken. Bei den Impatiens hatte auch das Zudecken nicht geholfen. Ich bin gespannt, wie die Regenerierung sich entwickelt. Ich lerne dazu, das ist das einzig positive an diesem Frost.